Der Technologiespezialist HÖRMANN Finance GmbH konnte den Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2015 von 418,0 Mio. Euro auf 435,4 Mio. Euro erhöhen und nach dem leichten Verlust im Vorjahr ein positives EBIT von 11,9 Mio. Euro erzielen (Vorjahr: -0,4 Mio. Euro). Dabei leisteten alle drei Geschäftsfelder „Automotive“, „Engineering“ und „Kommunikation“ positive Ergebnisbeiträge. Hauptgründe für die gute Geschäftsentwicklung waren die bereits 2014 eingeleiteten Kapazitätsanpassungsmaßnahmen im Bereich „Automotive“, die insbesondere zu einer Reduzierung der Personalkosten führten, sowie die Verbesserung des Rohertrags durch die Optimierung des Materialeinsatzes. Der Gewinn nach Steuern stieg im Konzern auf 6,2 Mio. Euro nach einem Fehlbetrag von -10,1 Mio. Euro im Vorjahr

Die wesentlichen Restrukturierungsmaßnahmen wurden im Geschäftsfeld „Automotive“ durchgeführt, das im Vorjahr aufgrund der schwachen Nachfrage in Westeuropa, der Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konfliktes und durch Vorzieheffekte infolge der Einführung der EURO-VI-Abgasnorm für Lkw deutliche Einbrüche zu verzeichnen hatte. Unterstützt von der sich stabilisierenden Entwicklung am europäischen Nutzfahrzeugmarkt konnte die HÖRMANN Finance Gruppe im Berichtsjahr einen Segment-Umsatz von 344,9 Mio. Euro (Vorjahr 348,4 Mio. Euro) erreichen und die Erwartungen damit übertreffen. Das EBIT im Bereich „Automotive“ verbesserte sich von -4,4 Mio. Euro auf 7,3 Mio. Euro.

Im Geschäftsfeld „Engineering“ schloss die HÖRMANN Finance GmbH 2015 zahlreiche, größtenteils mehrjährige Aufträge ab. Per Saldo erhöhte sich der Umsatz infolge der Abrechnung dieser Großprojekte um rund 65 % auf 61,9 Mio. Euro (Vorjahr: 37,7 Mio. Euro). Das Segment-EBIT verbesserte sich auf 3,5 Mio. Euro (Vorjahr: 2,1 Mio. Euro).

Leicht verringert hat sich das Geschäftsvolumen im Bereich „Kommunikation“: Hier wurde 2015 ein Umsatz von 28,5 Mio. Euro ausgewiesen nach 29,6 Mio. Euro im Vorjahr, was insbesondere auf die schwächere Nachfrage im Freileitungsbau sowie Projektverschiebungen zurückzuführen war. Das Ergebnis wurde zudem durch ungeplante Projektnachlaufkosten sowie den Wettbewerbsdruck belastet. Es verringerte sich leicht von 2,4 Mio. Euro auf 2,2 Mio. Euro.

Das Finanzergebnis im Konzern, das sich gegenüber 2014 von -6,0 Mio. Euro auf -2,6 Mio. Euro verbesserte, war weiterhin durch den Zinsaufwand für die im Dezember 2013 begebene Anleihe geprägt. Zur Kostenreduzierung trug zum einen die Verringerung der Zinsaufwendungen für Pensionsverpflichtungen bei und zum anderen das positive Ergebnis aus der „at equity“-Konsolidierung infolge der guten Ergebnisentwicklung der Funkwerk-Gruppe.

Die Bilanzsumme der HÖRMANN Finance Gruppe, die im Jahresdurchschnitt 2015 konzernweit 2.283 Mitarbeiter ohne Auszubildende (Vorjahr: 2.393) beschäftigte, erhöhte sich zum 31. Dezember 2015 auf 226,9 Mio. Euro (Vorjahr: 221,2 Mio. Euro). Das Eigenkapital erhöhte sich durch die positive Ertragsentwicklung von 70,7 Mio. Euro auf 75,9 Mio. Euro, wodurch die Eigenkapitalquote von 31,9 % auf 33,4 % stieg. Das Working Capital nahm im Berichtszeitraum um 5,5 Mio. Euro auf 38,3 Mio. Euro zu. Die liquiden Mittel lagen am Jahresende 2015 bei 78,7 Mio. Euro (Vorjahr: 87,9 Mio. Euro) und der Nettofinanzmittelbestand bei 77,6 Mio. Euro (Vorjahr: 82,4 Mio. Euro). Nach Abzug der Verbindlichkeiten aus der Anleihe verfügte die Gesellschaft über eine Liquidität von 27,6 Mio. Euro (Vorjahr: 32,4 Mio. Euro).

Im laufenden Geschäftsjahr 2016 erwartet die HÖRMANN Finance GmbH einen Konzernumsatz von etwa 405 bis 415 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 10 Mio. Euro. Dabei dürfte der Bereich Automotive einen Umsatz von 330 bis 335 Mio. Euro sowie ein EBIT von etwa 7 Mio. Euro beisteuern. Strategisch stehen in diesem Segment der Ausbau zum vollumfänglichen Systemlieferanten in der Blech- und Stahlverarbeitung sowie die Internationalisierung im Fokus, womit auch höhere Investitionen in den Jahren 2016 und 2017 einhergehen werden. Im Geschäftsbereich Engineering wird nach den starken Wachstumsjahren 2014 und 2015 mit einer Konsolidierungsphase gerechnet, in der mehrere neue, in der Regel mehrjährige Projekte starten. Aus heutiger Sicht wird der Umsatz 2016 bei etwa 47 Mio. Euro und das EBIT bei rund 2 Mio. Euro liegen. Im Bereich Kommunikation plant die Gesellschaft einen leichten Umsatzanstieg auf etwa 30 bis 32 Mio. Euro und ein EBIT von rund 2 Mio. Euro.

Mit Wirkung zum 5. Februar 2016 wurde Herr Heinz Runte, der seit 1975 bei der HÖRMANN Gruppe tätig ist und bereits in wesentliche Führungsaufgaben der HÖRMANN Gruppe eingebunden war, in die Geschäftsführung der Gesellschaft berufen und zum Sprecher bestellt. Er folgte Herrn Alfons Hörmann, der zum gleichen Datum aus dem Unternehmen ausgeschieden ist. Die kaufmännische Geschäftsführung (CFO) der Gesellschaft bleibt unverändert bei Johann Schmid-Davis.

Die Finanzkennzahlen der HÖRMANN Finance Gruppe finden Sie in der PDF.